Rückmelden

Das war der Bereich, vor dem ich großen Respekt hatte. Bei meinen Besuchen verschiedener Anlagen habe ich viele Varianten der Rückmeldung gesehen, positives und aber auch problematisches kennengelernt. Ich habe mich auf den S88 Bus und die Rückmeldung per Kontakgleise mit den Märklin C-Gleisen fixiert. In den Grundlagen habe ich kurz das Hintergrundwissen skizziert.

Rückmelden im Dreileitersystem:

Rückmeldekontakte mit dem Märklin C-Gleis

Man kann sie kaufen, aber billiger ist es, sie selbst herzustellen. Auf der Unterseite einer Schiene sind an den Enden 3 Anschlüsse für das nächste Gleis:

  • Die zwei Schienen – die Nullleiter, die miteinander über eine Metallbrücke verbunden sind
  • Der Mittelleiter

Ich habe mich für eine der beiden Schienen entschieden, mit einem scharfen Seitenschneider beide Brücken aufgetrennt und die abgetrennten Laschen nach unten gebogen, so dass sicher kein Kontakt mehr besteht. Die Schiene, die isoliert werden soll, wird an beiden Enden mit einer Isolierhülse (kleine rote Kappe) versehen. Das ist am Anfang, so scheint es, ein hoffnungsloses Unterfangen. Doch wenn man mit einer Spitzzange vorsichtig die Isolierhülse bis zum Anschlag auf den Kontakt steckt, hat man die Strecke isoliert. Nach 10 Rückmeldekontakten läuft es wie am Schnürchen. An der isolierten Schiene ist auch eine Metalllasche (Anschlussstück), an diese lötet man ein Kabel (0,75 mm² Querschnitt) an, das zum Rückmeldemodul führt. Ich habe alle Kabel angelötet und unter der Schiene mit einem kleinen Punkt Sekundenkleber versehen, so dass die Anschlüsse sicher halten.

Durchtrennen der Verbindung

Isolierhülsen aufstecken und Kabel anlöten

In einigen Fachbüchern wird empfohlen, die beiden Nullleiter im isolierten Bereich mit einer Diode (Trennstellendiode) zu verbinden. Dies sorgt dafür, dass immer einer minimaler Strom fließt, der bei stehenden Loks in diesem Bereich den Decoder mit einem minimalen Strom versorgt, so dass alle Informationen präsent sind. Ich habe einige Kontaktstellen so ausgestattet, andere nicht, der Effekt war der gleiche, also habe ich langfristig darauf verzichtet, meine Loks haben im isolierten Bereich keine Probleme.

Tipps:

  • Verwenden sie keine zu kurzen Gleise, die Loks fahren dann eventuell bei Stopp über das Gleis hinaus.
  • Speisen Sie zwischen den Blöcken immer wieder Digitalstrom ein, damit ausreichend Digitalinformationen zur Verfügung stehen.
Das Verlegen der Kabel zu den Rückmeldemodulen:

Auch hier gibt es zahlreiche sehr gute Tipps, die man befolgen sollte. Liegen die Kabel der Rückmeldeleitungen und die der Digitalstromversorgung zu nahe an einander (weniger als 20 bis 30 cm), so können sich die elektrischen Felder beeinflussen und zu Fehlinformationen bei der Rückmeldung führen. Ich habe die Höhe meiner Seitenelemente bewusst 40 cm gewählt, um diesem Umstand vorzubauen. An der oberen Kante sind alle Kabel der digitalen Stromversorgung, an der unteren die Rückmeldekabel. Mit Lüsterklemmen habe ich die vielen parallelen Rückmeldekabel fixiert und so auch eine Möglichkeit geschaffen, die Kabel später rück zu verfolgen.

Rückmeldemodule:

Aus Systemtreue und auf Grund der vielen Tipps habe ich die Rückmeldemodule von LDT verwendet, allerdings nicht die „normalen“ sondern die mit einer Optokopplertrennung, was mir sicherer schien. Die Verbindung zur Digitalzentrale geschieht über ein abgeschirmtes Patchkabel, was absolut sicher gegen elektrische Felder ist. Die Entstördiode, die gemäß der Anleitung angeschlossen werden muss, ist ein zusätzlicher Schutz gegen störende Felder (Ströme).

Anmerkung: Die Unterlagen von LDT sowohl im Internet als auch bei den Handreichungen zu den Bauteilen sind ausgezeichnet und leicht nachzuvollziehen.

An jedem Rückmeldemodul können 16 Kontakte angeschlossen werden. 3 Rückmeldemodule können parallel an die Digitalzentrale (HSI – S88 – N) anschlossen werden. Hat man mehr als 3 Module, können sie von jedem der ersten 3 weiter in Reihe geschaltet werden. Dabei hat sich die USB Verbindung per Patchkabel als sehr schnell erwiesen, wenn man keinen alten PC verwendet. Die Geschwindigkeit der Rückmeldung spielt bei einem Mehrzugbetrieb eine wichtige Rolle. Je höher die Verarbeitungsgeschwindigkeit, desto sicherer ist der Mehrzugbetrieb.

Rückmeldemodule und PC Programm:

Auch bei der realen Bahn sind Zugstrecken in Blöcke eingeteilt. Blöcke sind Abschnitte, die mit Rückmeldern versehen sind. So kann der Mann auf dem Stellwerk immer sehen, wo sich welcher Zug befindet.

Mit einer unzureichenden Einteilung von Blöcken kann man sich den Spielbetrieb sehr einschränken. Ich hatte anfangs jedes Bahnhofsgleis mit Blöcken versehen. War ein Block (Gleis) belegt, so blieb der Zug im letzten Bahnhof stehen und hat das Bahnhofsgleis blockiert. Die Pfullendorfer Modellbahnfreunde halfen mir mit dem Tipp, zwischen jeden Bahnhof mindestens einen zusätzlichen Block pro Gleis einzurichten. Bei meiner kleineren Bahn reicht das völlig aus. Ist nun ein Gleis im kommenden Bahnhof belegt, so fährt der Zug bis zum „Zwischenblock“ weiter und bleibt dann stehen, macht aber das vorherige Gleis für andere Züge frei.

Ich habe jeden Block im Bahnhofsbereich, Schattenbahnhof und Abstellgleisen mit 3 Melder versehen (auch dies ein ausgezeichneter Tipp meiner Pfullendorfer Modellbahnfreunde). Bei Melder 1 wird der Zug erkannt, bei Melder 2 kann ich eine Abbremsrampe einfügen, so dass der Zug auf Kriechgeschwindigkeit kommt, bei Melder 3 steht der Zug (Stoppanweisung). Die Begriffe Abbremsrampe, Kriechgeschwindigkeit und Stopp sind dem Handbuch des PC Programms Traincontroller entnommen. Dieses Programm hat sich als hervorragend erwiesen; denn alle Befehle sind einfach und einleuchtend, das Handbuch ist ausführlich und sehr gut.

Die „Zwischenblöcke“ haben nur einen Rückmelder.

Die Blöcke im Bahnhofsbereich, also auch die Gleise, sollten so lang sein, dass der komplette Zug nicht darüber hinausragt.

Tipp: Das Einstellen der Kriechgeschwindigkeit im Traincontroller ist sehr wichtig. Dies ist die Geschwindigkeit, bei der die Lok gerade noch fährt und bei Stopp nicht über den Melder hinausfährt.

Mein anfängliches Unbehagen war wichtig, hat sich aber gelegt; denn durch viele Tipps und Handreichungen habe ich viele Informationen bekommen. Die Firma LDT hat ein ausgezeichnetes Hilfesystem. Per Mail kann man Herrn Littfinski um Rat fragen, aber er hat auch Telefonstunden, die man in Anspruch nehmen kann. Beides war mit sehr nützlich – herzlichen Dank Herr Littfinski.

Rückmelden im Zweileitersystem:

Das Prinzip ist ähnlich, nur mit dem Unterschied, dass hier entweder der Plus oder der Minuspol der jeweiligen Schiene (siehe Grundlagen) unterbrochen werden muss. Mein Bettungsgleis von Tillig hat sich auch hier bewährt. Tillig bietet 3 verschiedene Schienenverbinder an:

  • normale leitende Schienenverbinder
  • isolierende Schienenverbinder
  • Schienenverbinder mit einer Anschlusslasche

Nach dem Einteilen der Blöcke habe ich immer 2 Schienen auf einer Seite isoliert. Ein Auftrennen ist hier nicht notwendig. Zwischen den Schienen habe ich einen Verbinder mit Anschlusslasche eingefügt und diese mit dem Rückmeldemodul verbunden. Auch hier ist es wichtig, zwischen den Blöcken Digitalstrom zuzuführen.

Als Rückmeldemodul wurde mir das Rückmeldemodul Gleisbesetztmelder von LDT RM – GB – 8 – N empfohlen. Die Handreichung ist auch hier ausgezeichnet und einfach.

Abschließender Tipp:

Markieren Sie alle Schienen, die Sie mit Rückmeldekontakten verbunden haben, mit einem dicken Punkt auf der entsprechenden Seite. Dokumentieren Sie die Blöcke mit den entsprechenden Adressen und Anschlüssen, sei es im Programm Traincontroller oder auch in einer Tabelle. Sie werden bei einer Fehlersuche dankbar sein.